GESPENST®
Das Konzept
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GEstaltbasierter SPrachENtwicklungsSTil
In Anlehnung an das US-amerikanische Konzept der "Natural Language Acquisition" (Marge Blanc, 2012) habe ich einen Therapieansatz fürs Deutsche abgeleitet, der sich bereits in meiner täglichen Praxisarbeit bewährt. Hier ist vor allem das Zusammenspiel aus therapeutischer Arbeit unter Einbeziehung der Eltern/ des nahen Umfelds des Kindes relevant. Das Therapiekonzept kennt kein Alter, sondern richtet sich individuell nach dem Sprachentwicklungsstand des Kindes!
"Natural" ist hier Programm, denn es geht nicht darum das Kind seiner Umwelt anzupassen, wie bei verhaltensorientierten Methoden (ABA, AVB, PECS), sondern in seine natürliche Sprachentwicklung einzusteigen und es dort zu unterstützen. Das Kind durchläuft keinen analytischen Spracherwerbsprozess, wie er bei neurotypischen Kindern in der Regel abläuft, sondern einfach eine ANDERE Art der Sprachentwicklung. Die gestaltbasierte Sprachentwicklung.
Was bedeutet GESTALTbasierte Sprachentwicklung?
Kinder im Autismus-Spektrum weisen in ihrer Spontansprache häufig Echolalien auf (ca. 85 % nach Rydell, Prizant, 1995). Diese sind teilweise direkte Wiederholungen von gerade Gehörtem oder auch sogenannte "verzögerte Echolalien" eines Inputs der längere Zeit zurückliegt (z.B. aus der liebsten TV-Serie, typische Äußerungen der Eltern/aus dem Umfeld des Kindes, aus Büchern etc.).
Bislang galt und gilt häufig der Konsens, dass diese Äußerungen, da sie oft kontextunabhängig wirken, keine oder nur wenig kommunikative, Bedeutungen haben.
Dass Echolalien auch kommunikative Funktion haben, berichteten klinische Forscher durch qualitative Studien eigentlich schon früh (vgl. Prizant et al., 1981, 1984).
Kommunikative Funktionen nach Prizant:
-
Turn-Taking aufrechterhalten
-
auf sich aufmerksam machen
-
eine Bitte äußern
-
etwas ablehnen oder bestätigen
Nichtkommunikative Echolalien lassen sich als eine Art der sensorischen Stimulation (stimming) kategorisieren. Echolalien können der autistischen Person dann z.B. Freude bringen und haben eine selbstregulierende Funktion (Bogdashina, 2005).
Und wo sind nun die "GESTALTEN"?
"Gestalt" bezeichnet eine verzögerte Echolalie, die das Kind als feste sprachliche Einheit nutzt. Diese ist meist länger als nur ein Wort und kann auch völlig oder teilweise unverständlich sein. Oft sind es Fragen, die die Kinder als Gestalt gespeichert haben, weil sie diese schon sehr oft und immer wieder gehört haben. Auch Reime aus Kinderliedern und Zeilen aus Serien und Filmen sind häufige Gestaltäußerungen.
Beispiele:
"Was ist das?" jeden Tag, wenn das Kind an der einen bestimmten Stelle des täglichen Kitaweges vorbeiläuft. Und jedes mal beantwortest du oder das Kind selbst kurz darauf seine Frage, obwohl die Antwort längst bekannt ist.
"Es regnet, es regnet die Straße wird nass" aus einem Kinderlied. Das Kind spielt und sagt/singt diese Echolalie entspannt und fröhlich vor sich hin. Dabei regnet es doch gar nicht?
In meinen Kursen oder Beratungen erfährst du, wie du solche Echolalien/Gestalten einordnen kannst und woran du erkennst auf welcher Sprachentwicklungsebene sich ein Kind gerade befindet. Ich zeige dir, wie du ein Kind mit gestaltbasiertem Sprachentwicklungsstil gezielt und individuell unterstützen kannst.
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Lisa Klaar